Reibeisenmühle in Amtzell |
Kommt man von der B18 von Lindau in Richtung Wangen oder fährt man in Richtung Lindau , so steht weit sichtbar der Neuravensburger Turm auf einer Anhöhe am Wegesrand.
Der Turm hat eine lange Geschichte. Könnte er sprechen, so würde er davon erzählen, dass dort einstmals eine Burg stand, mit allem, was zu einer Burg gehörte: einen Bergfried, ein Herrenhaus mit Frauengemächern, ein Wohnbau für Bedienstete, eine Waffenkammer, eine Schmiede, ein Pferdestall und Tore, durch die man in die Burg gelangen konnte. | ||
Im Jahre 1130 wurde der Turm als Teil der Burg erbaut und 1145 erstmals urkundlich erwähnt. 1180 wurde Neuravensburg staufisch. Von 1260 bis 1270 Von 1568 bis 1606 übernahm die Stadt Wangen die Pfandschaft der Herrschaft Neuravensburg. Es folgten Jahre des Krieges und des Herrschaftswechsels. Zur Zeit der Säkularisation (1803) wurde das Kloster Sankt Gallen aufgelöst. Das Schloss , wie die Burg zwischenzeitlich hieß, wurde mehrfach verkauft. 1836/ 39 wurde das " Schloss" abgebrochen und die Steine für Häuser und die Kirche von Roggenzell verwendet. Trotz Sprengung blieb der starke Turm stehen. Einige Teile des Turmes stürzten auf Grund eines Erdbebens 1912 ein. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der verbliebene Turm mehrfach wieder Instand gesetzt. Im Jahre 1992 kaufte die Stadt Wangen das Burggelände mit dem Turm von der Familie Roth. 1995/1996 erfolgte eine grundlegende Sanierung durch den Burg-und Heimatverein. Vom 9. bis 11. August 1996 fand das erste Burgfest nach 10 jähriger Unterbrechung statt. |
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Heute lädt der Burg-und Heimatverein Neuravensburg zum alljährlichen Burgfest ein. Jeder Verein kann nach Anmeldung auf dem Burggelände ein Fest feiern. Übrigens ist der Turm jeder Zeit zu besichtigen. Die Eingangstür ist nie verschlossen. So kann die herrliche Sicht über den Neuravensburger Weiher und den Pfänder bis zum Bodensee genossen werden.
Natürlich konnte die Geschichte des Turmes, die im 12. Jahrhundert begann, nur gestreift werden. Es wäre noch sehr viel mehr zu berichten, würde aber diesen Rahmen sprengen. |
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Quelle: " Die Geschichte der Neuravensburger Burg ( 1120 bis 1996)" des verstorbenen Heimatpflegers Josef Nuber. Führung des Autors durch den Heimatpfleger.
Der Friedhof St. Wolfgang ist bereits der dritte Friedhof der Stadt. Nach dem der erste Friedhof, auch Kirchhof oder Gottesacker genannt, um die Martinskirche zu klein geworden war, wurde er 1576 vor die Stadt in Richtung Süden, also vor das Lindauer Tor, verlegt. Der sogenannte „ Alte Friedhof“ mit der Rochuskapelle ist heute der Wangener Stadtpark. Nachdem neue Stadtteile entstanden waren und die Bevölkerung stetig anwuchs, entstand der neue Friedhof St. Wolfgang.
St. Wolfgang- ein „ oberschwäbischer Parkfriedhof“
Der frühere Stadtarchivar Dr. Scheurle schreibt in seinem Buch „ Das Werden und Wachsen der Stadt“ über den neuen Friedhof: „ Zu erwähnen ist noch , dass im Jahre 1913 auf dem von der St. Wolfgangs-Kapelle gekrönten Moränehügel ein neuer Parkfriedhof geschaffen wurde, der wegen seiner schönen Lage und seiner der Natur günstig angepassten Ausstattung zu den schönsten Begräbnisstätten Oberschwabens zählt“.
Pietà und die überragende Kreuzigungsgruppe ziehen die Besucher an
Pietà von Willy Blaser am Friedhofseingang |
Pietà von Werner Gürtner |
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Am alten Friedhofseingang ist die Pietà des Künstlers Willy Blaser zu bestaunen. Sie stammt aus dem Jahr 1913. Leider ist Willy Blaser in jungen
Jahren im Ersten Weltkrieg gefallen. Die zweite Pietà befindet sich hinter
den Soldatengräbern aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Künstler
Werner Gürtner hat jedoch altershalber die Vollendung seines Werkes nicht mehr erleben können.
Am Ende der Lindenallee ist das Hauptwahrzeichen, die Kreuzigungsgruppe mit Jesus am Kreuz , Maria und Johannes zu linken und rechten Seite nicht zu übersehen. Die Kreuzwegstationen die im Jahre 1932 erbaut wurden, waren zehn Jahre später bereits belegt. |
Blick auf Kreuzwegstationen |
Lindenallee |
Kreuzwegstation |
Die Kreuzigungsgruppe mit Jesus, Maria und Johannes |
Ungewöhnlicher Fund in der St. Wolfgangskapelle Die St. Wolfgangskapelle, vor 1500 auf einem Moränehügel gebaut und am 6. 5. 1500 vom Konstanzer Weihbischof eingeweiht , wurde 1617 erweitert und 1972 renoviert. Die Kapelle gotischen Ursprungs ,die mehrmals erweitert und renoviert wurde, dient heute als würdiger Gebets-und Aussegnungsraum bei Beerdigungen und ist im Besitz der Stadt Wangen. Ein Silberschatz in der Friedhofskapelle Bei der jüngsten Renovierung 1972 entdeckte ein Handwerker zufällig in einer Mauer versteckt einen wertvollen Schatz, der aus 1188 Silbermünzen bestand, die auch aus Brandenburg, Mailand und aus Straßburg stammten. Es soll sich angeblich um einen Zunftschatz handeln, der 500 Jahre im Mauerwerk versteckt, auf seine Wiederentdeckung gewartet hat. Allerdings, so Gärtnermeister und Friedhofführer Wendelin Dillmann, soll auch Falschgeld darunter gewesen sein. |
Eingang zur St. Wolfgangskapelle - Klicken Sie hier und werfen Sie einen Blick ins Innere der Kapelle! - |
Der historische Münz-oder Silberschatz |
So war der Silberschatz im Mauerwerk versteckt. Zu sehen ist auch ein Teil des Bohrhammers. |
Blumengeschmückte Stadtmauer mit dem Hinweis auf den Münzschatz |
Der Münzschatz oder Silberschatz. Er ist heute im Wangener Heimatmuseum zu besichtigen. |
Wangen lag im 16. Jahrhundert an einer bedeutenden Handelsstraße. Die Patrizier-und Kaufmannsfamilie Hinderofen machte Geschäfte bis nach Spanien und Italien. Mit dieser europaweiten Handelstätigkeit könnte der Münz-oder Silberschatz nach Wangen gekommen sein. (Grafische Darstellung im Heimatmuseum ) Die ehemalige Stadtmauer kann bei einem Museumsbesuch besichtigt werden. |
Blick von der Stadtmauer in die Unterstadt mit der Spitalkirche, dem Turm der Sankt Martinskirche und dem Pfaffenturm (Ratloch), der vor der Ausweitung der Oberstadt in die Unterstadt (im 15. Jahrhundert) zur Stadtbefestigung gehörte. |
Quellen: Wendelin Dillmann, Gärtnermeister und Friedhofführer,
Dr. Albert Scheurle,“ Wangen im Allgäu - Das Werden und Wachsen der Stadt“
1975
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Fährt man von auf der B 18 von Wangen in Richtung Lindau und biegt man in Höhe Niederwangen nach links ab in Richtung Welbrechts und Obermooweiler, vorbei am gleichnamigen Entsorgungszentrum, dann gelangt man nach wenigen Kilometern nach Untermooweiler. Der kleine Weiler ist jedoch auch von Neuravensburg aus gut erreichbar.
Gleich am Ortseingang, von Wangen kommend, biegt man nach links in Richtung Untermooweiler ab. Wählt man den ersten Weg , erkennt der Auto -oder Radfahrer links oben auf einer Anhöhe eine doch recht stattliche Kapelle, deren lange Geschichte sich erst beim Besuch im Kapelleninneren erschließt. Achtlos fahren viele Menschen an diesem Kleinod vorbei, ohne seine Geschichte zu kennen. Die Kapelle gehört seit 1778 zur Kirchenpflege Schwarzenbach. In der Chronik heißt es wörtlich: "Wegen Unvermögenheit der Kapellenpflege wurde die Übernahme vorgenommen." Noch heute findet alljährlich zum Nikolaustag ein feierlicher Gottesdienst statt. Auch im Mai zu den Maiandachten, bei Hochzeitsfeiern , Taufen , gelegentlichen Sonntagsgottesdiensten und Familienfeiern erfreut sich das kleine Kirchlein , das auf einer leicht erreichbaren Anhöhe liegt, seit Jahren einen guten Zulauf gläubiger Menschen und historisch interessierter Mitbürger aus der nahen und ferneren Umgebung. Gelegentlich sind im Altarraum auch Besen entdeckt worden. Die Kapelle kann daher auch als Besenkapelle bezeichnet werden, wenngleich dies nicht ihre eigentliche Funktion ist. |
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Steinerner Zeuge aus romanischer Zeit
So wird die Nikolauskapelle in einem Informationsblatt umschrieben. Hier einige wichtige Daten, die in diesem Blatt vermerkt sind. Sie wurde erstmals 1152 urkundlich erwähnt als " Ecclesia capellana zu Mowilar" und ist im romanischen Stil erbaut. Die Kapelle ist das älteste bekannte Gotteshaus im Wangener Raum. Im Jahre 1312 wurde die Weihe des Kirchleins zum Heiligen Nikolaus urkundlich erwähnt. In dieser Zeit wurden vermutlich auch die gotischen Fenster eingebaut. Renovierungsjahre waren 1695 (barocke Stilrichtung) 1836, 1862, 1932 und 1973.
Bis 1642 gehörte die Parzelle Untermooweiler zur Herrschaft Syrgenstein und wurde dann vom St. Galler Fürstabt Pius Reher für 8200 Gulden gekauft. Bei der letzten Renovierung 1973 wurde dann, soweit möglich, der frühere Baustil wieder sichtbar gemacht. Romanische Putzteile fanden sich noch an der Außenwand. Am Giebel wurde die romanische Dachform angedeutet. Außerdem wurden
drei gotische Fenster entdeckt und freigelgt. Die Holzempore stammt wahrscheinlich aus dem Jahre 1695 und zeigt" gut erhaltene bäuerliche Dekorationsbemalung" . Im Chorraum können Teile von Fresken bewundert werden. Der neu verlegte Steinfußboden besteht aus Rohrschacher Sandstein.
Freigelegte Fresken im Chorraum |
Hl. Nikolaus (Tafel hinten in der Kapelle) |
Vorhandene Heiligenfiguren
Madonna 19. Jahrhundert,
St. Nikolaus 19. Jahrhundert
Schmerzensreiche Madonna ( Barock) 18. Jahrhundert
St. Josef ( Barock) 18. Jahrhundert
Prager Jesukind 17. Jahrhundert
Auferstehungs-Christus ( Spätgotik) 15. Jahrhundert
Altes Altarbild, dessen Alter unbekannt ist;
Die Barockfigueren des Hl. Josef (links) und der Hl. Maria (rechts) |
Die Statue ,die auf der linken Wandseite vor dem Chorraum zu sehen ist, stellt das Prager Jesulein dar. |
Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert. Da sie sehr wertvoll ist, wird sie privat aufbewahrt und nur bei Gottesdiensten und Festen auf ihr Podest im Innern der Nikolauskapelle gestellt. Die Orginalstatue des Prager Jesulein befindet sich in der " Kirche der Siegreichen Jungfrau Maria" in Prag. Sie wird als wundertätiges Gnadenbild verehrt. Die berühmte " spanische Wachsstatuette des Prager Jesulein" ist ein Geschenk an die Prager Kirche aus dem Jahr 1628. Für viele Pragbesucher gehört die Besichtigung der Kirche und der Wachsstatuette zum Pflichtprogramm. |
Fährt man von Wangen in Richtung Ravensburg (B 32) und biegt kurz
vor dem Gasthaus „ Reichsdose“ nach rechts in eine schmale Gemeindestraße ab, so erkennt man unten im Tal , linker Hand gelegen,
das Gebäude der ehemaligen Reibeisenmühle. Sie wurde bis vor wenigen Jahrzehnten von der Müllersfamilie Kübler bewohnt. |
Reibeisenmühle in Amtzell mit oberschlächtigem Wasserrad |
Das oberschlächtige Mühlrad |
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Die Mühle wurde durch ein oberschlächtiges Wasserrad angetrieben, bei dem
das Wasser von oben aus einer Rinne auf das Rad floss. Die Wasserzufuhr erfolgte über einen Kanal aus dem Rohnebach. Die Einrichtung und Ausstattung der Mühle mit 4 Mahlstühlen und 2 Walzenstühlen sind noch vollständig erhalten. Bei Besuchen kann die Mühle zu Demontrationszwecken wieder vollständig in Funktion gesetzt werden. Geschichtliche Daten Die Reibeisenmühle wurde erstmals 1282 als „ Blasermühle“ erwähnt. Sie war rund 500 Jahre im Besitz des Klosters Weingarten. 1939 wurde der Getreidemühlenbetrieb aufgegeben. Das heutige Bauwerk stammt aus dem Jahr 1711. 1981/ 82 wurden Mühle und Wohntrakt vollständig renoviert. Der Landkreis Ravensburg hatte sich dabei auch finanziell besonders engagiert. Seit dem Jahr 2000 befindet sich die ehemalige Getreidemühle im Besitz der Gemeinde Amtzell und ist als Museumsmühle ein „lebendiges Zeugnis der Getreidemüllerei vor dem zweiten Weltkrieg" (Internet, Gemeinde Amtzell). Besichtigungstermine für Gruppen können über die Gemeinde Amtzell vereinbart werden. |
Der Innenraum der Mühle mit ihren 4 Mahl- und 2 Walzenstühlen |
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Mahlstühle |
„Brennt`s Mues“ (gebranntes Mus) - ein Bauernfrühstück Das „ brennts`s Mues“ oder hochdeutsch „gebranntes Mus“ war in früheren Zeiten ein Bauernfrühstück. Es wurde Weizenschrot geröstet und in Wasser eingerührt. Dann gab die Bäuerin Salz und flüssige Butter (ganz wichtig!!) dazu. Die flüssige Butter floss also über das gebrannte Mus. |
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Über das "gebrannte Mus" wird folgende Geschichte erzählt: Eines Tages wollten sich der Bauer und sein Knecht an der frisch zubereiteten Frühstücksspeiße gütlich tun. Der Bauer saß zuerst am Tisch, löffelte das gelbe Butterschmalz mittels Vertiefung auf seine Seite und erklärte seinem verärgerten Knecht "So ziehen sich Gewitter zusammen" . Der Knecht war sauer, weil er vom Butterchmalz nichts abbekommen hatte, da dieses bereits auf die Seite des Bauern geflossen war. Daraufhin nahm der erzürnte Knecht die Schüssel und warf sie dem Bauern mit voller Wucht mit der Bemerkung an den Kopf "Und so schlägt´s ein". |
Ein Teller " brennt`s Mus " (gebranntes Mus) mit gelben Fettaugen für zwei Personen. |
Frühstück aus einer gemeinsamen Schüssel In den Zeiten, als die Reifeisenmühle und andere Getreidemühlen noch im täglichen Betrieb waren, gehörte dieses Frühstück zum Leben der bäuerlichen Landbewohner im Allgäu und in Oberschwaben. |
Eingang zur Reibeisenmühle |
Der frühere Wohnbereich der ehemaligen Mühlenbesitzer ist noch vollständig orginal erhalten: | ||
Kinderzimmer |
Wohnbereich |
Schlafgemach mit Nachttisch und Regenschirm |
Fährt man von Wangen in Richtung Lindau und nimmt man statt der A96
einfach die Bundesstraße 18 , dann kommt man durch den Wangener
Teilort Neuravensburg. Gleich am Ortsausgang geht es rechtsab nach Achberg und zum Schloss Achberg. Das Schloss liegt versteckt hinter dichten Laubwäldern, die im Frühling und Sommer den Blick dorthin fast
vollständig verstellen. Viele Jahre lag das Deutschordensschloss Achberg hinter einer fast undruchdringlichen „Dornenhecke“ bis es aus seinem hohenzollerisch-preußischem Traum wachgeküsst, saniert und zu neuem
Leben in Gestalt von sehenswerten Kunstausstellungen, literarischen Lesungen
und empfehlenswerten Musikabenden erweckt worden ist. |
Eingangstor zum Schloss Achberg |
Geschichte des Schlosses Ich selbst kannte Schloss Achberg vor seiner Sanierung, habe es während seiner Sanierung besucht und einen Pressebericht über die Sanierungsarbeiten veröffentlicht. Seit 1994 habe ich öfters das heimelige Schloss mit seinen verschiedenen Ausstellungen besucht. |
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Da es größere Internetveröffentlichungen, Faltblätter und Bücher über
Schloss Achberg gibt, kann ich mich zu seiner Geschichte kurz halten.
Der Deutsche Orden erwarb Schloss Achberg im Jahre 1691. Bis 1805 wurde
es vom Deutschritterorden genutzt. 1806 erwarb es das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen. 1988 erwarb der Landkreis Ravensburg das Schloss
und begann mit dessen Sanierung, die 1994 abgeschlossen worden ist. Im Mai 1995 wurde Schloss Achberg für Besucher wieder eröffnet. Besondere Sehenswürtigkeiten sind der Rittersaal und die Hauskapelle. |
Schloss Achberg mitten in Laubwäldern versteckt. |
30 Tonnen schwere Stuckdecke, auf der Wappen und Trophäen zu sehen sind. Sie spiegelt die Macht des Deutschen Ordens wider und erzählt von der "Verherrlichung der Kriege gegen die Türken" (Quelle: Faltblatt Schloss Achberg) Osmanen in Lebensgröße zwischen zielen mit ihren Schusswaffen auf die Saalmitte: |
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Osmane |
Stuckdecke |
Osmane |
Hauskapelle im zweiten Obergeschoss. Die Wandmalerei entstand um 1800. |
Stuckdecke |
hier geht's zurück zur Ortschaft Achberg |
Mittelalterliche Burganlage Hoch oben über der Gemeinde Waldburg, zwischen dem Schussental und dem Allgäu, ragt eine der besterhaltenen mittelalterlichen Burganlagen, die „Waldburg“, weit ins Land hinein. Was wäre Oberschwaben ohne seine barocken Kirchen, ohne seine Klöster, ohne Schlösser und Burgen. Hier ist die Geschichte noch zum Greifen nahe. Die Waldburg, fast genau zwischen Ravensburg und Wangen gelegen, erhebt sich 772 m über dem Meer. Sie steht auf einer steil nach unten fallenden eiszeitlichen Möränenkuppe. Nur zu Fuß kann die mittelalterliche Burganlage in einem etwa 20 minütigen, schweißtreibenden und atemraubenden Aufstieg erklommen werden. Oben angekommen, eröffnet sich dem Wanderer eine intakte Burganlage, die als Stammsitz der fürstlichen Familie von Waldburg errichtet worden ist. |
Die Waldburg ragt weit ins Tal |
Die Gründung geht auf das 11.oder 12. Jahrhundert zurück. Von 1220 bis 1240 wurden hier die Reichskleinodien aufbewahrt. Nachbildungen von Reichsapfel, Lanze, Zepter und der Reichskrone sind seit einiger Zeit auf der Waldburg zu besichtigen. Erlebbare Geschichte des Mittelalters und der Ritterzeit Betritt der Wanderer das Innere der Burg, so führt sein Weg zunächst durch einen Torbogen in die äußere Burganlage, die wegen der mangelnden Ausdehnungsmöglichkeit nicht sehr umfangreich ist. Im Burginneren eröffnen sich ihm eine Fülle von Informationen in Form von Schautafeln, Wandbildern, der Ahnengalerie im Rittersaal und auch Folterwerkzeugen, die in früheren Jahrhunderten Anwendung gefunden haben. |
Die Waldburg als Wahrzeichen Oberschwabens |
Nachbildungen der Reichskleinodien des Hl. Römischen Reiches Dt. Nation (Reichsapfel, Lanze und Zepter) (Orginal heute in der Wiener Hofburg) |
Der getäfelte Rittersaal |
Besondere Erwähnung soll der historische, getäfelte Rittersaal mit der Kassettendecke aus dem Jahre 1568 und der männlichen Ahnengalerie des fürstlichen Hauses Waldburg finden. |
Drei gewichtige fürstliche Persönlichkeiten |
Landkarte des Kartographen Andreas Rauch |
Männliche Ahnengalerie des fürstlichen Hauses Waldburg |
Folterwerkzeuge: Schandmaske, Hals-und Handeisen, hölzerne Kragen, Handschelle und Fingerschraube |
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Mittelalterlliche Folterwerkzeuge |
Landkarte von Andreas Rauch |
Blick von der Empore auf den Altarraum der Burgkapelle |
Die Aussichtsplattform bietet eine lohnenswerte Sicht |
Die Waldburg mit Burgkapelle und Aussichtsplattform |
Blick von der Burg auf die Gemeinde Waldburg |
Blick von der Aussichtsplattform |
Anmerkung: Öffnungszeiten der Waldburg und Aktivitäten auf der Burg können im Internet oder bei der Gemeinde Waldburg in Erfahrung gebracht werden - z.B. gibt es die Möglichkeit wie Ritter zu speisen (Ritteressen). |
Die Waldburg als Wahrzeichen Oberschwabens |
Eingang zum Café Walfisch |
Das zweifache Wunder des Propheten Jona
Das Alte Testament erzählt eine Reihe von Geschichten, Lehrerzählungen und Parabeln. Jeder von uns kennt die Erzählung vom Propheten Jona. Das Buch Jona möchte jedoch keine historische Geschichte erzählen, sondern eine „bedeutsame Gottesbotschaft“ verkünden. Doch der Reihe nach! Ninive, die gottesferne Stadt In einem der „Bücher der Propheten“, im „Buch Jona“, steht geschrieben, dass an Jona die Aufforderung Gottes ergangen ist. “Mach dich auf den Weg und geh nach Ninive, in die große Stadt, und droh ihr das Strafgericht an. Denn die Kunde von ihrer Schlechtigkeit ist bis zu mir heraufgedrungen.“ (Jonas 1,1-2) |
Jona flieht ! Jona wird gerettet |
Jona wird ins Meer gestoßen |
Der Wal nähert sich mit weit aufgerissenem Maul |
Der große Fisch ( Wal ) verschlingt den Propheten Jona |
Die Mauern der Stadt Ninive |
Hier könnte unsere Geschichte enden, denn hier geschieht das erste Wunder. |
Das zweite Wunder des Jona Mit nackten Füßen wird der Prophet Jona vom großen Fisch verschlungen. Als dieser
ihn jedoch auf Gottes Geheiß hin wieder ausspuckt, trägt er plötzlich Stiefel an den Füßen. Jona wird vom großen Fisch (Walfisch) verschluckt und heil wieder ausgespuckt . Doch er erhält in dessen Bauch auch noch nagelneue Stiefel. |
Der große Fisch spuckt Jona am Ufer aus. Jona trägt nun nagelneue Stiefel an den Füßen |
Quelle: Die Bibel, Einheitsübersetzung . Altes Testament : Das Buch Jona |