Kultur, Geschichte und Brauchtum in Oberschwaben - besondere Bauwerke

Turm
Neuravensburger Turm

Wolfgangskapelle
Friedhofskapelle St. Wolfgang

Kapelle
Nikolauskapelle von Untermooweiler
Jona
Café Walfisch

Waldburg
Die Waldburg
Schloss Achberg
Schloss Achberg
Reibeisenmühle
Reibeisenmühle in Amtzell
   


Der Neuravensburger Turm ist ein weit sichtbares Wahrzeichen

Kommt man von der B18 von Lindau in Richtung Wangen oder fährt man in Richtung Lindau , so steht weit sichtbar der Neuravensburger Turm auf einer Anhöhe am Wegesrand.

Turm
Turm
Turm
Der Turm hat eine lange Geschichte. Könnte er sprechen, so würde er davon erzählen, dass dort einstmals eine Burg stand, mit allem, was zu einer Burg gehörte: einen Bergfried, ein Herrenhaus mit Frauengemächern, ein Wohnbau für Bedienstete, eine Waffenkammer, eine Schmiede, ein Pferdestall und Tore, durch die man in die Burg gelangen konnte.
Turm

Im Jahre 1130 wurde der Turm als Teil der Burg erbaut und 1145 erstmals urkundlich erwähnt. 1180 wurde Neuravensburg staufisch. Von 1260 bis 1270
baute Heinrich von Neuravensburg eine Stadt am Westhang der Burg. Nach seinem Tod fiel die Herrschaft Neuravensburg an das Reichskloster St. Gallen.

Von 1271 bis 1292 gab es wiederholten Streit der Montforter um die Neuravensburg ,die mit der Zerstörung der Stadt endete. 1451 entstand das Dorf Neuravensburg.
Von 1568 bis 1606 übernahm die Stadt Wangen die Pfandschaft der Herrschaft Neuravensburg. Es folgten Jahre des Krieges und des Herrschaftswechsels. Zur Zeit der Säkularisation (1803) wurde das Kloster Sankt Gallen aufgelöst. Das Schloss , wie die Burg zwischenzeitlich hieß, wurde mehrfach verkauft. 1836/ 39 wurde das " Schloss" abgebrochen und die Steine für Häuser und die Kirche von Roggenzell verwendet. Trotz Sprengung blieb der starke Turm stehen. Einige Teile des Turmes stürzten auf Grund eines Erdbebens 1912 ein.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der verbliebene Turm mehrfach wieder Instand gesetzt. Im Jahre 1992 kaufte die Stadt Wangen das Burggelände mit dem Turm von der Familie Roth. 1995/1996 erfolgte eine grundlegende Sanierung durch den Burg-und Heimatverein.
Vom 9. bis 11. August 1996 fand das erste Burgfest nach 10 jähriger Unterbrechung statt.
Heute lädt der Burg-und Heimatverein Neuravensburg zum alljährlichen Burgfest ein. Jeder Verein kann nach Anmeldung auf dem Burggelände ein Fest feiern. Übrigens ist der Turm jeder Zeit zu besichtigen. Die Eingangstür ist nie verschlossen. So kann die herrliche Sicht über den Neuravensburger Weiher und den Pfänder bis zum Bodensee genossen werden.

Natürlich konnte die Geschichte des Turmes, die im 12. Jahrhundert begann, nur gestreift werden. Es wäre noch sehr viel mehr zu berichten, würde aber diesen Rahmen sprengen.

Landschaft

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Quelle: " Die Geschichte der Neuravensburger Burg ( 1120 bis 1996)" des verstorbenen Heimatpflegers Josef Nuber. Führung des Autors durch den Heimatpfleger.

Der Wangener Friedhof St.Wolfgang - ein kulturelles Erlebnis

Der Friedhof St. Wolfgang ist bereits der dritte Friedhof der Stadt. Nach dem der erste Friedhof, auch Kirchhof oder Gottesacker genannt, um die Martinskirche zu klein geworden war, wurde er 1576 vor die Stadt in Richtung Süden, also vor das Lindauer Tor, verlegt. Der sogenannte „ Alte Friedhof“ mit der Rochuskapelle ist heute der Wangener Stadtpark. Nachdem neue Stadtteile entstanden waren und die Bevölkerung stetig anwuchs, entstand der neue Friedhof St. Wolfgang.

St. Wolfgang- ein „ oberschwäbischer  Parkfriedhof“

Information
Informationstafel an der St. Wolfgangskapelle

Der frühere Stadtarchivar Dr. Scheurle schreibt in seinem Buch „ Das Werden und Wachsen der Stadt“ über den neuen Friedhof: „ Zu erwähnen ist noch , dass im Jahre 1913 auf dem von der St. Wolfgangs-Kapelle gekrönten Moränehügel ein neuer Parkfriedhof geschaffen wurde, der wegen seiner schönen Lage und seiner der Natur günstig angepassten Ausstattung zu den schönsten Begräbnisstätten Oberschwabens zählt“.

Pietà und die überragende Kreuzigungsgruppe ziehen die Besucher an

willy_blaser
Pietà von Willy Blaser am Friedhofseingang
Werner_Guertner
Pietà von Werner Gürtner

Kreuzwegstationen
Kreuzwegstationen

Am alten Friedhofseingang ist die Pietà des Künstlers Willy Blaser zu bestaunen. Sie stammt aus dem Jahr 1913. Leider ist Willy Blaser in jungen Jahren im Ersten Weltkrieg gefallen. Die zweite Pietà befindet sich hinter den Soldatengräbern aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Künstler Werner Gürtner hat jedoch altershalber die Vollendung seines Werkes nicht mehr erleben können. Am Ende der Lindenallee ist das Hauptwahrzeichen, die Kreuzigungsgruppe mit Jesus am Kreuz , Maria und Johannes zu linken und rechten Seite nicht zu übersehen.
Die Kreuzwegstationen die im Jahre 1932 erbaut wurden, waren zehn Jahre später bereits belegt.
Blick auf Kreuzwegstationen
Blick auf Kreuzwegstationen
Lindenallee
Lindenallee
Kreuzwegstation
Kreuzwegstation
Kreuzwegstation
Die Kreuzigungsgruppe mit Jesus,
Maria und Johannes

Ungewöhnlicher Fund in der St. Wolfgangskapelle

Die St. Wolfgangskapelle, vor 1500 auf einem Moränehügel gebaut und am 6. 5. 1500 vom Konstanzer Weihbischof eingeweiht , wurde 1617 erweitert und 1972 renoviert. Die Kapelle gotischen Ursprungs ,die mehrmals erweitert und renoviert wurde, dient heute als würdiger Gebets-und Aussegnungsraum bei Beerdigungen und ist im Besitz der Stadt Wangen.

Ein Silberschatz in der Friedhofskapelle

Bei der jüngsten Renovierung 1972 entdeckte ein Handwerker zufällig in einer Mauer versteckt einen wertvollen Schatz, der aus 1188 Silbermünzen bestand, die auch  aus Brandenburg, Mailand und  aus Straßburg stammten. Es soll sich angeblich um einen Zunftschatz handeln, der 500 Jahre im Mauerwerk versteckt, auf seine Wiederentdeckung gewartet hat. Allerdings, so Gärtnermeister und Friedhofführer Wendelin Dillmann, soll auch Falschgeld darunter gewesen sein.
Silberschatz
Der historische Münz-oder Silberschatz





 
Silberschatz
So war der Silberschatz im Mauerwerk versteckt. Zu sehen ist auch ein Teil des Bohrhammers.

Museum
Blumengeschmückte Stadtmauer mit dem Hinweis auf den Münzschatz

Silberschatz
Der Münzschatz oder Silberschatz. Er ist heute im Wangener Heimatmuseum zu besichtigen.

Wangen
Wangen lag im 16. Jahrhundert an einer bedeutenden Handelsstraße. Die Patrizier-und Kaufmannsfamilie Hinderofen machte  Geschäfte bis nach Spanien und Italien. Mit dieser europaweiten Handelstätigkeit könnte der Münz-oder Silberschatz nach Wangen gekommen sein. (Grafische Darstellung im Heimatmuseum )

Stadtmauer
Die ehemalige Stadtmauer kann bei einem Museumsbesuch besichtigt werden.
 
Blick
Blick von der Stadtmauer in die Unterstadt mit der Spitalkirche, dem Turm der Sankt  Martinskirche und dem Pfaffenturm (Ratloch), der vor der Ausweitung der Oberstadt in die Unterstadt  (im 15. Jahrhundert)  zur Stadtbefestigung gehörte.














Quellen: Wendelin Dillmann, Gärtnermeister und Friedhofführer, Dr. Albert Scheurle,“ Wangen im Allgäu - Das Werden und Wachsen der Stadt“ 1975


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Die Nikolauskapelle in Untermooweiler

Fährt man von auf der B 18 von Wangen in Richtung Lindau und biegt man in Höhe Niederwangen nach links ab in Richtung Welbrechts und Obermooweiler, vorbei am gleichnamigen Entsorgungszentrum, dann gelangt man nach wenigen Kilometern nach Untermooweiler. Der kleine Weiler ist jedoch auch von Neuravensburg aus gut erreichbar.

Kapelle
Kapelle
Gleich am Ortseingang, von Wangen kommend, biegt man nach links in Richtung Untermooweiler ab. Wählt man den ersten Weg , erkennt der Auto -oder Radfahrer links oben auf einer Anhöhe eine doch recht stattliche Kapelle, deren lange Geschichte sich erst beim Besuch im Kapelleninneren erschließt. Achtlos fahren viele Menschen an diesem Kleinod vorbei, ohne seine Geschichte zu kennen.

Die Kapelle gehört seit 1778 zur Kirchenpflege Schwarzenbach. In der Chronik heißt es wörtlich: "Wegen Unvermögenheit der Kapellenpflege wurde die Übernahme vorgenommen." Noch heute findet alljährlich zum Nikolaustag ein feierlicher Gottesdienst statt. Auch im Mai zu den Maiandachten, bei Hochzeitsfeiern , Taufen , gelegentlichen Sonntagsgottesdiensten und Familienfeiern erfreut sich das kleine Kirchlein , das auf einer leicht erreichbaren Anhöhe liegt, seit Jahren einen guten Zulauf gläubiger Menschen und historisch interessierter Mitbürger aus der nahen und ferneren Umgebung. Gelegentlich sind im Altarraum auch Besen entdeckt worden. Die Kapelle kann daher auch als Besenkapelle bezeichnet werden, wenngleich dies nicht ihre eigentliche Funktion ist.
Kapelle

Steinerner Zeuge aus romanischer Zeit

So wird die Nikolauskapelle in einem Informationsblatt umschrieben. Hier einige wichtige Daten, die in diesem Blatt vermerkt sind. Sie wurde erstmals 1152 urkundlich erwähnt als " Ecclesia capellana zu Mowilar" und ist im romanischen Stil erbaut. Die Kapelle ist das älteste bekannte Gotteshaus im Wangener Raum. Im Jahre 1312 wurde die Weihe des Kirchleins zum Heiligen Nikolaus urkundlich erwähnt. In dieser Zeit wurden vermutlich auch die gotischen Fenster eingebaut. Renovierungsjahre waren 1695 (barocke Stilrichtung) 1836, 1862, 1932 und 1973.
Bis 1642 gehörte die Parzelle Untermooweiler zur Herrschaft Syrgenstein und wurde dann vom St. Galler Fürstabt Pius Reher für 8200 Gulden gekauft. Bei der letzten Renovierung 1973 wurde dann, soweit möglich, der frühere Baustil wieder sichtbar gemacht. Romanische Putzteile fanden sich noch an der Außenwand. Am Giebel wurde die romanische Dachform angedeutet. Außerdem wurden drei gotische Fenster entdeckt und freigelgt. Die Holzempore stammt wahrscheinlich aus dem Jahre 1695 und zeigt" gut erhaltene bäuerliche Dekorationsbemalung" . Im Chorraum können Teile von Fresken bewundert werden. Der neu verlegte Steinfußboden besteht aus Rohrschacher Sandstein.

Kapelle
Freigelegte Fresken im Chorraum
Kapelle
Hl. Nikolaus (Tafel hinten in der Kapelle)

Vorhandene Heiligenfiguren

Madonna 19. Jahrhundert, St. Nikolaus 19. Jahrhundert
Schmerzensreiche Madonna ( Barock) 18. Jahrhundert
St. Josef ( Barock) 18. Jahrhundert
Prager Jesukind 17. Jahrhundert
Auferstehungs-Christus ( Spätgotik) 15. Jahrhundert
Altes Altarbild, dessen Alter unbekannt ist;

Kapelle
Die Barockfigueren des Hl. Josef (links) und der Hl. Maria (rechts)
Kapelle
Die Statue ,die auf der linken Wandseite vor dem Chorraum zu sehen ist, stellt das Prager Jesulein dar.

Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert. Da sie sehr wertvoll ist, wird sie privat aufbewahrt und nur bei Gottesdiensten und Festen auf ihr Podest im Innern der Nikolauskapelle gestellt.

Die Orginalstatue des Prager Jesulein befindet sich in der " Kirche der Siegreichen Jungfrau Maria" in Prag. Sie wird als wundertätiges Gnadenbild verehrt. Die berühmte " spanische Wachsstatuette des Prager Jesulein" ist ein Geschenk an die Prager Kirche aus dem Jahr 1628. Für viele Pragbesucher gehört die Besichtigung der Kirche und der Wachsstatuette zum Pflichtprogramm.

Quelle: Informationsblatt zur Nikolauskapelle und Ludwig Gsell, der die Kapelle betreut.

Anmerkung: Da die Nikolauskapelle aus begreiflichen Gründen meist verschlossen ist, kann der Schlüssel bei Frau Gsell, (Untermooweiler, Wohnung direkt unterhalb der Kapelle) abgeholt werden.
Telefonische Anmeldung unter: 07528/ 7485 . Dort können auch Gottesdiensttermine erfragt werden.

Viel Freude beim Besuch des Kleinods wünscht Peter Treiber.

Kapelle

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Die Reibeisenmühle in Amtzell - eine vollständig erhaltene Museumsmühle

Fährt man von Wangen in Richtung  Ravensburg (B 32) und biegt kurz vor dem Gasthaus „ Reichsdose“ nach rechts in eine schmale Gemeindestraße ab, so erkennt man unten  im  Tal , linker Hand  gelegen, das Gebäude der ehemaligen Reibeisenmühle. Sie  wurde bis vor wenigen Jahrzehnten von der Müllersfamilie Kübler bewohnt.

Eine ehemalige Getreidemühle

Die Familie Kübler verdiente ihren Lebensunterhalt durch  das Mahlen des Getreides, denn die Reibeisenmühle war früher eine Getreidemühle.

Reibeisenmühle
Reibeisenmühle in Amtzell mit oberschlächtigem Wasserrad


Mühlrad
Das oberschlächtige Mühlrad



Die Mühle wurde durch ein oberschlächtiges Wasserrad angetrieben, bei dem das Wasser  von oben aus einer Rinne auf  das  Rad  floss. Die Wasserzufuhr erfolgte über einen Kanal aus dem Rohnebach.
Die Einrichtung und Ausstattung der Mühle mit 4 Mahlstühlen und 2 Walzenstühlen sind noch vollständig erhalten.
Bei Besuchen kann die Mühle zu Demontrationszwecken wieder vollständig in Funktion gesetzt werden.


Geschichtliche Daten
Die Reibeisenmühle wurde erstmals 1282 als „ Blasermühle“ erwähnt. Sie war rund 500 Jahre im Besitz des Klosters Weingarten. 1939 wurde der Getreidemühlenbetrieb aufgegeben. Das heutige Bauwerk stammt aus dem Jahr 1711. 1981/ 82 wurden Mühle und Wohntrakt vollständig renoviert. Der Landkreis Ravensburg hatte sich dabei auch finanziell besonders engagiert.
Seit dem Jahr 2000 befindet sich die ehemalige Getreidemühle im Besitz der Gemeinde Amtzell und ist als Museumsmühle ein „lebendiges Zeugnis der Getreidemüllerei vor dem zweiten Weltkrieg" (Internet, Gemeinde Amtzell). Besichtigungstermine für Gruppen können über die Gemeinde Amtzell vereinbart werden.

Mühle
Der Innenraum der Mühle mit ihren 4 Mahl- und  2 Walzenstühlen
Mühle mit Mahlstühlen
Mahlstühle
     
„Brennt`s Mues“ (gebranntes Mus) - ein Bauernfrühstück
Das „ brennts`s Mues“ oder hochdeutsch „gebranntes Mus“ war in früheren Zeiten ein Bauernfrühstück.
Es wurde Weizenschrot geröstet und in Wasser  eingerührt. Dann gab die Bäuerin Salz und flüssige Butter (ganz wichtig!!) dazu. Die flüssige Butter floss also über das  gebrannte Mus.
Über das "gebrannte Mus" wird folgende
Geschichte erzählt:
Eines Tages wollten sich der Bauer und sein Knecht an der frisch zubereiteten Frühstücksspeiße gütlich tun. Der Bauer saß zuerst am Tisch, löffelte das gelbe Butterschmalz mittels Vertiefung auf seine Seite und erklärte seinem verärgerten Knecht "So ziehen sich Gewitter zusammen" . Der Knecht war sauer, weil er vom Butterchmalz nichts abbekommen hatte, da dieses bereits auf die Seite des Bauern geflossen war. Daraufhin nahm der erzürnte Knecht die Schüssel und warf sie dem Bauern mit voller Wucht mit der Bemerkung an den Kopf "Und so schlägt´s ein".
Mus
Ein Teller " brennt`s Mus " (gebranntes Mus) mit gelben Fettaugen für zwei Personen.

Frühstück aus einer gemeinsamen Schüssel
Die Amtzeller Informantin wusste Genaueres, darüber, wie das „brennt`s Mus" bei den Bauern gegessen wurde. Das „brennt`s Mus“ wurde in einer gemeinsamen Schüssel serviert. Jedes Familienmitglied aß jedoch mit einem eigenen Löffel. Doch die Kunst beim Frühstücken bestand darin, dass jeder Esser versucht hat, so schnell wie möglich auf seiner Seite ein Loch ins Mus zu graben, damit die oben schwimmende flüssige Butter zu ihm fließen konnte.

In den Zeiten, als die Reifeisenmühle und andere Getreidemühlen noch im täglichen Betrieb waren, gehörte dieses Frühstück zum Leben der bäuerlichen Landbewohner im Allgäu und in Oberschwaben.

Reibeisenmeuhle
Eingang zur Reibeisenmühle
   
Der frühere Wohnbereich der ehemaligen Mühlenbesitzer  ist noch vollständig orginal erhalten:
Kinderzimmer
Kinderzimmer
Wohnen
Wohnbereich
Zimmer
Schlafgemach mit Nachttisch und Regenschirm

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Schloss Achberg - wachgeküsst wie Dornröschen...

Fährt man von Wangen in Richtung Lindau und nimmt man statt der A96 einfach die Bundesstraße 18 , dann kommt man durch den Wangener Teilort Neuravensburg. Gleich am Ortsausgang geht es rechtsab nach Achberg und zum Schloss Achberg. Das Schloss liegt versteckt  hinter dichten Laubwäldern, die im Frühling und Sommer  den Blick dorthin  fast vollständig verstellen. Viele Jahre lag das Deutschordensschloss  Achberg hinter einer fast undruchdringlichen „Dornenhecke“ bis es aus seinem hohenzollerisch-preußischem Traum  wachgeküsst, saniert  und zu neuem Leben in Gestalt von sehenswerten Kunstausstellungen, literarischen Lesungen und empfehlenswerten Musikabenden erweckt worden ist.

Nach vergeblichen Versuchen das „barocke Kleinod Oberschwabens“ (Faltblatt) einer sinnvollen Verwendung zuzuführen und aus den gierigen Armen von Bauspekulanten zu befreien, gelang es dem neuen Eigentümer, dem Landkreis Ravensburg, Schloss Achberg aus seiner maroden Vergangenheit zu befreien.  Statt eines Erlebnishotels wurde Schloss Achberg das, was es schon einmal war, eine barocke Kostbarkeit zwischen Wangen und Lindau.

Schloss Achberg
Eingangstor zum Schloss Achberg
Geschichte des Schlosses
Ich selbst kannte  Schloss Achberg vor seiner Sanierung, habe es während seiner Sanierung besucht und einen Pressebericht  über die Sanierungsarbeiten veröffentlicht. Seit 1994 habe ich öfters das heimelige Schloss mit seinen verschiedenen Ausstellungen besucht.
Da es größere Internetveröffentlichungen, Faltblätter und Bücher über Schloss Achberg gibt, kann  ich mich zu seiner Geschichte kurz halten.

Der Deutsche Orden erwarb Schloss Achberg im Jahre 1691. Bis 1805 wurde es vom Deutschritterorden genutzt. 1806 erwarb  es das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen. 1988 erwarb der Landkreis Ravensburg das Schloss und begann mit dessen  Sanierung, die 1994 abgeschlossen worden ist. Im Mai 1995 wurde Schloss Achberg für Besucher wieder eröffnet. Besondere Sehenswürtigkeiten sind der Rittersaal und die Hauskapelle.

Quelle: Faltblatt Schloss Achberg, Broschüre:“ Schloss Achberg- Ein barockes Kleinod in Oberschwaben“, 2. Auflage, 1997

Imposante Bilder...

Schloss AchbergSchloss Achberg mitten in Laubwäldern versteckt.
Stuckdecke
Stuckdecke
Stuckdecke
30 Tonnen schwere Stuckdecke, auf der Wappen und Trophäen zu sehen sind. Sie spiegelt die Macht des Deutschen Ordens wider und erzählt von der "Verherrlichung der Kriege gegen die Türken"
(Quelle: Faltblatt Schloss Achberg)

Osmanen in Lebensgröße zwischen zielen mit ihren Schusswaffen auf die Saalmitte:
Figur
Osmane
Stuck
Stuckdecke
Osmane
Osmane
Altar
Hauskapelle im zweiten Obergeschoss. Die Wandmalerei entstand um 1800.
Engel
Stuckdecke
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Ortschaft Achberg

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Die Waldburg - ein bekanntes Wahrzeichen Oberschwabens

Mittelalterliche Burganlage
Hoch oben über der Gemeinde Waldburg, zwischen dem Schussental und dem Allgäu, ragt eine der besterhaltenen mittelalterlichen Burganlagen, die „Waldburg“, weit ins Land hinein. Was wäre Oberschwaben ohne seine barocken Kirchen, ohne seine Klöster, ohne Schlösser und Burgen. Hier ist die Geschichte noch zum Greifen nahe.

Die Waldburg, fast genau zwischen Ravensburg und Wangen gelegen, erhebt sich 772 m über dem Meer. Sie steht auf einer steil nach unten fallenden eiszeitlichen Möränenkuppe. Nur zu Fuß kann die mittelalterliche Burganlage in einem etwa 20 minütigen, schweißtreibenden und atemraubenden Aufstieg erklommen werden.

Oben angekommen, eröffnet sich dem Wanderer eine intakte Burganlage, die als Stammsitz der fürstlichen Familie von Waldburg errichtet worden ist.
Waldburg
Die Waldburg ragt weit ins Tal
Die Gründung geht auf das 11.oder 12. Jahrhundert zurück. Von 1220 bis 1240 wurden hier die Reichskleinodien aufbewahrt. Nachbildungen von Reichsapfel, Lanze, Zepter und der Reichskrone sind seit einiger Zeit auf der Waldburg zu besichtigen.

Erlebbare Geschichte des Mittelalters und der Ritterzeit
Betritt der Wanderer das Innere der Burg, so führt sein Weg zunächst durch einen Torbogen in die äußere Burganlage, die wegen der mangelnden Ausdehnungsmöglichkeit nicht sehr umfangreich ist.
Im Burginneren eröffnen sich ihm eine Fülle von Informationen in Form von Schautafeln, Wandbildern, der Ahnengalerie im Rittersaal  und auch Folterwerkzeugen, die in früheren Jahrhunderten Anwendung gefunden haben.
Waldburg
Die Waldburg als Wahrzeichen Oberschwabens
Waldburg
Nachbildungen der Reichskleinodien des Hl. Römischen Reiches Dt. Nation (Reichsapfel, Lanze und Zepter) (Orginal heute in der Wiener Hofburg)

 
Waldburg
Der getäfelte Rittersaal



Besondere Erwähnung soll der historische, getäfelte Rittersaal mit der Kassettendecke aus dem Jahre 1568 und der männlichen Ahnengalerie des fürstlichen Hauses Waldburg finden.
Waldburg
Drei gewichtige fürstliche Persönlichkeiten
Waldburg
Landkarte des Kartographen Andreas Rauch
Waldburg
Männliche Ahnengalerie des fürstlichen Hauses Waldburg
Waldburg Folter
Folterwerkzeuge: Schandmaske, Hals-und Handeisen, hölzerne Kragen, Handschelle und Fingerschraube

Waldburg Folter
Am Pranger


Waldburg Folter
Mittelalterlliche Folterwerkzeuge


Waldburg
Landkarte von Andreas Rauch
Waldburg
Blick von der Empore auf den Altarraum der Burgkapelle
 

Die Aussichtsplattform bietet eine lohnenswerte Sicht
Wer Rittersaal, Schlafgemächer, Burgkapelle und Burgmuseum durchwandert hat, dem hält der Aufstieg auf einer engen Treppe bis hinauf zur Aussichtsplattform bei entsprechender Witterung eine luftige, aber lohnenswerte Rundsicht bereit, die bis zum Bodensee, in die Schweiz, nach Österreich, in die Schweizer Alpen und zum Flughafen Friedrichshafen  reicht.

Die Waldburg heute
Nach einem Winterschlaf regt sich ab April wieder Leben in der Burg. Für Kinder werden Ritterspiele, Burgführungen und vielerlei andere Aktivitäten angeboten. Erwachsene können sich bei mittelalterlichem Essen, bei Kaffee und Kuchen und kalten Getränken im Burggewölbe und im Burghof  verwöhnen lassen.
Auch Familienfeiern wie Hochzeiten, Taufen , Geburtstage und Jahresfeste wie Silvester können auch unter Einbeziehung der kleinen heimeligen Burgkapelle gebucht werden. Nur den Pfarrer für die Hochzeitsfeier sollte man selbst mitbringen, wie ich aus eigener Erfahrung erlebt habe.

Waldburg
Die Waldburg mit Burgkapelle und Aussichtsplattform
Waldburg
Blick von der Burg auf die Gemeinde Waldburg
Waldburg
Blick von der Aussichtsplattform

Anmerkung: Öffnungszeiten der Waldburg und Aktivitäten auf der Burg können im Internet oder bei der Gemeinde Waldburg in Erfahrung gebracht werden - z.B. gibt es die Möglichkeit wie Ritter zu speisen (Ritteressen).
Auch Faltblätter zur Waldburg gibt es bei der Gemeinde Waldburg und in den Fremdenverkehrsbüros der Umgebung.
Wer mehr über die Waldburg und die Burgen und Schlösser der Umgebung wissen möchte, verweise ich auf die Faltblätter „Die Schlösser und Burgen der Truchsessen von Waldburg -Zeugnisse höfischer Baukultur in Oberschwaben“ und auf das Faltblatt „Waldburg“.
Neben eigenen Informationen habe ich auch Infos aus diesen Quellen bezogen.

Waldburg
Die Waldburg als Wahrzeichen Oberschwabens

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Café Walfisch und die Geschichte "Jona"

Café WalfischEingang zum Café Walfisch



Das zweifache Wunder des Propheten Jona
Das Alte Testament erzählt eine Reihe von Geschichten, Lehrerzählungen und Parabeln. Jeder von uns kennt die Erzählung vom Propheten Jona. Das Buch Jona möchte jedoch keine historische Geschichte erzählen,  sondern eine „bedeutsame Gottesbotschaft“  verkünden.
Doch der Reihe nach!

Ninive, die gottesferne Stadt
Die Stadt Ninive, die 612 v.Chr.zerstört wurde, ist eine gottesferne, sündige Stadt, deren Schlechtigkeit bis zu Gott gedrungen ist.

Gottes Ruf  ergeht an den Propheten Jona
In einem der „Bücher der Propheten“, im „Buch Jona“, steht geschrieben, dass an Jona die Aufforderung Gottes ergangen ist. “Mach dich auf den Weg und geh nach Ninive, in die große Stadt, und droh  ihr das Strafgericht an. Denn die Kunde von ihrer Schlechtigkeit ist bis zu mir heraufgedrungen.“ (Jonas 1,1-2) 

Jona flieht !
Doch Jona hört nicht auf Gottes Ruf. Er will auf einem Schiff nach Tarschisch fliehen. Die Bibel erzählt wie plötzlich ein Sturm aufkommt und die Seeleute große Angst bekommen. Jona aber schläft. Der Kapitän fordert ihn auf, zu seinem Gott zu beten, damit Schiff und Menschen gerettet werden.
Die Seeleute werfen das Los, um zu erfahren, wer an diesem Unheil Schuld ist. Das Los fällt auf Jona. Die Seeleute erfahren im weiteren Verlauf des Gesprächs, dass  Jona vor seinem Gott Jahwe auf der Flucht ist. Jona bekennt sich schuldig am Toben des Meeres und bittet die Seeleute, ihn ins Meer zu werfen, damit sich dieses beruhige.

Jona wird gerettet
Die Bibel erzählt weiter, dass der Herr einen großen Fisch schickt, der Jona verschlingt. Drei Tage und drei Nächte ist Jona im Bauch des Fisches. Mit großer Inbrunst betet Jona zu Jahwe und fleht um sein Rettung. "Da befiehlt der Herr dem Fisch,  Jona ans Land zu speien."

Jona Geschichte
Jona wird ins Meer gestoßen
Jona Geschichte
Der Wal nähert sich mit weit aufgerissenem Maul
Jona Geschichte
Der große Fisch ( Wal ) verschlingt den Propheten Jona
Jona Geschichte
Die Mauern der Stadt Ninive

Hier könnte unsere Geschichte enden, denn hier geschieht das erste Wunder.
Sicher wird mancher Leser wissen wollen, wie die Erzählung weitergegangen ist und welches nun das zweite Wunder ist. Daher folgt, kurz berichtet, die Fortsetzung.

Jona in Ninive
Nun folgt Jona Gottes Ruf und geht nach Ninive. Jona ruft die Menschen zum Fasten und Büßen auf. Die Menschen wenden sich von ihren „ bösen Taten“ ab und zeigen Reue. Gott hat Mitleid mit Ihnen und Ninive wird gerettet. Doch Jona hadert mit Gott wegen der Rettung der Stadt Ninive.

Das zweite Wunder des Jona
Was hat nun die Jona-Erzählung mit der Stadt Wangen zu tun? Sehr viel, denn  dort gibt es das bekannte Café Walfisch in der Paradiesstraße. Das Fresko an der Hauswand zum Café-Eingang  mit der Geschichte des Jona ist immer wieder Anziehungspunkt für Fremde und Einheimische. Denn dort ist das zweite Wunder dargestellt, von dem der Betrachter schmunzelnd  Kenntnis nimmt und das mit der biblischen Erzählung nur wenig zu tun hat.

Mit nackten Füßen wird der Prophet Jona vom großen Fisch verschlungen. Als dieser ihn jedoch auf Gottes Geheiß hin wieder ausspuckt, trägt er plötzlich Stiefel an den Füßen. Jona wird vom großen Fisch (Walfisch) verschluckt und heil wieder ausgespuckt . Doch er erhält in dessen Bauch auch noch nagelneue Stiefel. 
Für dieses zweite Wunder kann ich leider keine biblische Erklärung finden!

Jona Geschichte
Der große Fisch spuckt Jona am Ufer aus. Jona trägt nun nagelneue Stiefel an den Füßen

Quelle: Die Bibel, Einheitsübersetzung . Altes Testament : Das Buch Jona 

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