Kultur, Geschichte und Brauchtum in Oberschwaben - Deichelmännle

Die Deuchelrieder Deichelmännle

Vor wenigen Jahren gründeten einige Deuchelrieder eine eigene Narrenzunft. Die Narrenzünfte sind nicht nur in der Fastnacht tätig, sondern gehören zum Brauchtum einer Gemeinde oder einer Landschaft. Sie haben meist einen geschichtlichen Hintergrund. So ist es auch mit der Narrenzunft der Deichelmännle aus Deuchelried, einem Teilort von Wangen. Die Deuchelrieder Narrenzunft lehnt sich an die Geschichte an, wonach früher (im Jahre 1572 urkundlich erwähnt), mit Deicheln, das waren ausgehöhlte Baumstämme, das Wasser vom höher gelegenen Deuchelried nach Wangen geliefert wurde. Die dafür benötigten Baumstämme wurden mit Deichelbohrern bearbeitet. So nennt man die Bohrer, mit denen die Baumstämme ausgehöhlt worden sind.

Deichelmaennle
Die Deuchelrieder Deichelmännle 2001
In der Maske der "Deuchelrieder Deichelmännle" kommt ein verschmitzter
Allgäuer zum Ausdruck. Die Maskenhaube stellt eine Baumkrone dar,
diese wird mit kleinen Filzfleckchen aufgearbeitet. Der Baumstamm ist
an den Hosenbeinen angebracht. Auf der Vorderseite sind zwei
Deichelbohrer zu sehen. Außerdem sind abwechselnd Mäuse und Frösche
aufgenäht, weil diese angeblich öfter die Deicheln verstopft hatten. Der Brunnen
auf der Rückseite des Narrenhäses soll die Beziehung zum Wasser herstellen.
In diesem Jahr kam der Brunnenmeister als neue Figur hinzu. (Siehe Bild)

Der Narrenruf der Deuchelrieder Deichelmännle heißt daher :
"Bohr it rum - Wasser kumm!"

(Quelle: Häsbeschreibung der Deichelmännle)