Kultur, Geschichte und Brauchtum in Oberschwaben - Der Funkensonntag

Funken lodern übers Land

Am Sonntag nach Aschermittwoch wird im schwäbisch-alemannischen Raum der Funkensonntag gefeiert. Von vielen Anhöhen im Allgäu, in Oberschwaben und in Vorarlberg lodern oft haushohe Funkenfeuer und erhellen mit ihrem rötlich-gelblichen Schein die Nacht. Die Funken bestehen oftmals aus dürren Christbäumen, die von den Mitgliedern der Funken- oder Narrenzünfte eingesammelt worden sind. In der Mitte des Funkens hängt an einer Stange die Funkenhexe. Mit lautem Gejohle wird von den Umstehenden das Verbrennen der Funkenhexe beklatscht. Viele Bräuche und gesellige Begegnungen  sind mit dem Funkensonntag verbunden.

Funkensonntag
Funken in Wangen "Auf der Haid", aufgenommen am  13.03.2011;
Bedeutung des Brauchtums
Der Funkensonntag steht für die Vertreibung des Winters. Die Hexe soll den Winter symbolisieren, mit deren Verbrennnen die ungemütliche Jahreszeit endgültig zu Ende geht . Der ungeliebte Winter muss Platz für das ersehnte Frühjahr mit seinen helleren und wärmeren  Tagen  machen.
Der Brauch des Winterverbrennens geht vermutlich auf  heidnisch-germanische Bräuche zurück.

Buntes Beiprogramm
Während der Funken abbrennt, gibt es für die Zuschauer kalte und warme
Getränke : Essbares wie Grillwürste, Trinkbares wie Tee, Glühwein und Bier vom Fass . Beim Funkenringwürfeln kann sich jeder auch mit Funkenringen, einem Hefegebäck, eindecken.
Die Musikkapelle unterhält die Gäste mit schmissiger Musik. In Wangen wurde dem  Winter auch mit Böllerschüssen, die weit in die Nacht hinaus  hallten und dem Spruch „ Hi,ha, Ho Feurio- der Funken brenne lichterloh“ , das Ende seiner Herrschaft signalisiert.

Funken bewachen!
Der mit viel Mühe am Vortag aufgeschichtete Funken muss in der  Nacht zum Funkensonntag gut bewacht werden, denn dessen  vorzeitiges Abbrennen durch die jungen Leute des Nachbarortes gilt als Blamage und zieht beißenden Spott nach sich.