Glaswaren |
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Auch im Jahre 2006 war im historischen Glasmacherdorf Schmidsfelden viel los. Beim Markttreiben am Samstag, 13. Mai 2006 und am Sonntag 14. Mai 2006, zeigten wieder viele Aussteller teils von weither ihre mitgebrachten Waren. Auch altes Kunsthandwerk konnte bewundert werden. So waren Gertrud Schmidt und Marianne Krey mit der historischen Kunst des Klöppelns beschäftigt und gewährten gerne Einblick in ihr Können. Korbmacher Karl Sporer aus Böhmen preist jedes Jahr seine Waren an. Natürlich darf auch Glasmacher Stefan Michaelis nicht fehlen, der mit Kindern zusammen auf Wunsch und Bestellung den "Glasius von Schmidsfelden" aus seinem Schmelzofen zauberte. Der Drehorgelspieler gehörte genau so zum Markttreiben im Glasmacherdorf Schmidsfelden wie die vielen Anbieter von Kunsthandwerk und Schmuck, die gar nicht alle genannt werden können. Daher muss man selbst dort gewesen sein, beim Markttreiben in Schmidsfelden. |
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Drehorgelspieler |
Gertrud Schmidt / Marianne Krey |
Franz Renner |
Einer der besonderen Neuheiten beim Markttreiben 2006 war "Glasius von Schmidsfelden" - ein Glasgeist , der von einer Glasmachergeneration zur nächsten weitergegeben wurde und jedem neuen Besitzer Glück brachte. Entstanden ist Glasius beim Brand einer Glashütte 1710. Er wird in den Trümmern des Schmelzofens von einem Jungen gefunden, der später selbst den Beruf des Glasmachers erlernt hat. 300 Jahre lang lernt Glasius das oft kärgliche Leben der Glasmacher zwischen Leutkirch, Isny und Kempten kennen , die durch harte Arbeit ihr tägliches Brot verdienen mussten.Glasius erzählt auch wie Glas gemacht wird, warum Glashütten umgesiedelt sind und berichtet über sein Erlebnis am Bahnhof von Friesenhofen, als dem König ein kunstvoll, eigens für ihn angefertigter Pokal übergeben werden sollte. Glasius erzählt auch davon, wie er das Ende der Glasmacher in Schmidsfelden erleben musste und über 100 Jahre im Schürgang des Schmelzofens gelegen hatte bis eines Tages ........ |
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Karl Sporer |
Glasius von Schmidsfelden |
Kinder bein Glasius-Anfertigen |
Wer die Geschichte des Glasius von Schmidsfelden erleben möchte, sollte unbedingt das gleichnamige Büchlein lesen , das Franz Renner aus Bad Wurzach nicht nur für Kinder geschrieben und beim Markttreiben erstmals vorgestellt hat. Die Gestaltung hatten Christina Falchi und Claudia Ruf übernommen. Anlass war das 10- jährige Bestehen des Vereins "Projekt Schmidsfelden e.V." Im Nachwort wird auch Bettina Kahl erwähnt, die mit großem Einsatz zur Realisierung des Büchleins beigetragen hat. Der Schreiber dieser Zeilen gibt gerne zu, dass er mit Spaß und Freude die Geschichte des "Glasius von Schmidsfelden" gelesen und dessen Verfasser samt seinem "Geschöpf", dem unsichtbaren Glasgeist, fotografisch erfasst hat. |
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Stefan Michaelis |
Klöpplerin |